Im Nachgang zu meinem letzten Blog-Artikel brachte eine aufmerksame Leserin ihr inneres Dilemma (bei teilweiser Zustimmung) bezüglich meiner These, dass Lehrpläne und Wissenskanons zwangsläufig zu Überprüfung und Beschämung wegen Nicht-wissen/Nicht-können führen und deswegen abzulehnen seien, wie folgt zum Ausdruck:
Lieber Daniel, vielen Dank für diesen wunderbaren Text, der uns daran erinnert was lernen wirklich bedeutet und was es bedeutet wenn wir von klein an zu etwas gezwungen werden, keine Wahl haben. Ich finde es sehr wichtig das wir ALLES hinterfragen dürfen um uns weiterzuentwickeln und neue Wege gehen zu können. Das Thema Bildung hat mich sehr geprägt. Die Schulzeit war eine Qual für mich und ich meinte mich durchkämpfen zu müssen um zu beweisen das ich etwas wert sei. Mittlerweile weiß ich das mein Wert weitaus größer ist als das er in eine so kleine Schublade passen würde wie sie unser Bildungssystem kreiert. Mir ist wichtiger zu wissen was mich als Mensch, als lebendiges Wesen im Kern ausmacht, was mich lebendig sein lässt. Ich fühle eine starke Verbindung zu den Naturvölkern, vor allem zu den Kogis, die in Kolumbien leben und das am wenigsten akkulturierte Volk sind und alles andere als dumm. sie führen ein freies leben im Einklang mit der erde und erinnern uns Zivilisierte an unsere Verantwortung die wir als Kinder der großen Mutter Erde haben.
“Die Erde ist heilig,” wissen alle indigenen Völker. Die Erde wurde dem Menschen anvertraut. Sie muss geschützt und gepflegt werden. Wir Menschen sind hier auf der Erde um Mittler zwischen geistiger und materieller Welt zu sein. Wir sind hier um Bewusstsein zu schaffen. Oder wie ein sibirische Schamanin so schön sagte:”Die Bestimmung des Menschen ist es, der Erde göttliche Liebe zu schenken.”
ich finde Ihre Thesen zu den 3 Grundbedürfnissen des Menschen super interessant. Ich habe Menschsein nie so definiert aber werde das wohl in meine eigene Philosophie des Lebens integrieren.
An meinem eigenen Beispiel fällt mur auf, wie sehr das Bildungssystem die intrinsische Neugier killt. Als Kind habe ich noch alles um mich herum ganz grundsätzlich hinterfragt und das hat Familie und auch Lehrer immer wieder amüsiert. Diese Wesenseigenschaft bildet die Grundlage meines naturwissenschaftlichen Interesses. Im Bildungssystem ist leider aber kein Platz für diese ausufernde Fragerei und Mangels Anleitung hat sich das zum Beispiel auf YouTube verschoben. Im Gegensatz zum Bildungssystem, passt sich das soziale Netzwerk an meine Interessen an und so habe ich angefangen mir massenweise interessante Videos, Essays, Kurzdokus anzuschauen. Diese Jahre bilden jetzt die Grundlage meiner Allgemeinbildung und haben much als Mensch in meinen Ansichten und Interessen geprägt. Das klingt alles toll, denn ich habe nicht erwähnt, dass YouTube eben nicht meine persönliche Bildung zum Ziel hat, sondern mich auf der Plattform zu halten, möglichst lange, möglichst oft auf eine möglichst bequeme Art und Weise.
Ich hätte mir ein Bildungssystem gewünscht, dass ebenfalls organisch sich an meine Interessen anpasst und und sobald ich eine Antwort finde mir 3 weiterführende Fragen anbietet. Im Unterschied zu YouTube hätte das Bildungssystem mich aber darin bestärken können selber aktiv zu werden, statt mich passiv berieseln zu lassen. Ich hätte im Austausch mit Lehrern und Mitschülern lernen können, statt alleine vor dem Bildschirm.
Das Bildungssystem ist eine perfekte Struktur um das zu bieten, Verbundenheit im Lernen und Kompetenz in dem man zum Aktiv werden ermutigt wird.
Ich fürchte diese Perspektive ist aber ziemlich realitätsfern. Unsere Gesellschaft lebt davon, dass wir brav die Wirtschaft am laufen halten. Und dafür braucht es einen großen Anteil an Leuten, die die Arbeit erledigen, die von ihnen gefordert wird, ohne Eigeninitiative, ohne Kreativität. Letztendlich braucht unsere Gesellschaft eine Struktur die aus und gute Arbeiter macht und dazu wurde das „Bildungs“-System gekapert, und ich kann es nachvollziehen. Daher kann ich ich nicht sagen, wie damit am besten umzugehen wäre. Vermutlich bräuchte es eine gewisse Dualität.
Meine Hoffnung für die Gesellschaft ist, dass technologische Entwicklungen wie KI-Systeme den stupiden Arbeiter in uns überflüssig machen werden und auch in der Arbeitswelt mehr Platz bleiben wird, für das was den Menschen tatsächlich ausmacht.
PS: Auf Ihrer Potentialentfaltungs-Website haben Sie ein Vorstellungsvideo. Da wirken Sie viel unsicherer, als ich Sie in Erinnerung hatte.
Wenn ich das richtig verstehe, versuchen sie sich mit diesem Angebot von dem Einheitsbrei-Bildungssystem zu lösen und ein lockereres individuelleres Angebot zu bieten. Das könnte in dem Video besser rüberkommen. Statt frontal in eine Kamera zu reden könnten sie an nem Tisch sitzen, der dazu einlädt sich dazuzusetzen und über Mathematik zu quatschen. Aber das ist ja nur mein Senf, von Marketing hab ich ja keine Ahnung.
Der Vollständigkeit halber sollte ich sagen, dass die Formulierung dieser 3 Grundbedürfnisse der Selbstbestimmungstheorie von Dieci & Ryan entstammt. Es liefert (mir zumindest) ein sehr nützliches Werkzeug, um Alltagssituationen auf "Menschentauglichkeit" zu überprüfen.
Und zu dem Video: Ich rede nun mal sehr viel lieber mit echten Menschen, statt mit einem Gerät. Das erklärt vermutlich die "Unsicherheit". Wie man so ein Video besser dreht weiß ich auch nicht, ich habe nämlich von Marketing auch keine Ahnung. ;-)
Lieber Daniel, vielen Dank für diesen wunderbaren Text, der uns daran erinnert was lernen wirklich bedeutet und was es bedeutet wenn wir von klein an zu etwas gezwungen werden, keine Wahl haben. Ich finde es sehr wichtig das wir ALLES hinterfragen dürfen um uns weiterzuentwickeln und neue Wege gehen zu können. Das Thema Bildung hat mich sehr geprägt. Die Schulzeit war eine Qual für mich und ich meinte mich durchkämpfen zu müssen um zu beweisen das ich etwas wert sei. Mittlerweile weiß ich das mein Wert weitaus größer ist als das er in eine so kleine Schublade passen würde wie sie unser Bildungssystem kreiert. Mir ist wichtiger zu wissen was mich als Mensch, als lebendiges Wesen im Kern ausmacht, was mich lebendig sein lässt. Ich fühle eine starke Verbindung zu den Naturvölkern, vor allem zu den Kogis, die in Kolumbien leben und das am wenigsten akkulturierte Volk sind und alles andere als dumm. sie führen ein freies leben im Einklang mit der erde und erinnern uns Zivilisierte an unsere Verantwortung die wir als Kinder der großen Mutter Erde haben.
“Die Erde ist heilig,” wissen alle indigenen Völker. Die Erde wurde dem Menschen anvertraut. Sie muss geschützt und gepflegt werden. Wir Menschen sind hier auf der Erde um Mittler zwischen geistiger und materieller Welt zu sein. Wir sind hier um Bewusstsein zu schaffen. Oder wie ein sibirische Schamanin so schön sagte:”Die Bestimmung des Menschen ist es, der Erde göttliche Liebe zu schenken.”
Danke, Aurelia! Du sprichst gleich mehrere Dinge an, die ich später mal aufgreifen möchte. Sehr inspirierend.
Hallo,
ich finde Ihre Thesen zu den 3 Grundbedürfnissen des Menschen super interessant. Ich habe Menschsein nie so definiert aber werde das wohl in meine eigene Philosophie des Lebens integrieren.
An meinem eigenen Beispiel fällt mur auf, wie sehr das Bildungssystem die intrinsische Neugier killt. Als Kind habe ich noch alles um mich herum ganz grundsätzlich hinterfragt und das hat Familie und auch Lehrer immer wieder amüsiert. Diese Wesenseigenschaft bildet die Grundlage meines naturwissenschaftlichen Interesses. Im Bildungssystem ist leider aber kein Platz für diese ausufernde Fragerei und Mangels Anleitung hat sich das zum Beispiel auf YouTube verschoben. Im Gegensatz zum Bildungssystem, passt sich das soziale Netzwerk an meine Interessen an und so habe ich angefangen mir massenweise interessante Videos, Essays, Kurzdokus anzuschauen. Diese Jahre bilden jetzt die Grundlage meiner Allgemeinbildung und haben much als Mensch in meinen Ansichten und Interessen geprägt. Das klingt alles toll, denn ich habe nicht erwähnt, dass YouTube eben nicht meine persönliche Bildung zum Ziel hat, sondern mich auf der Plattform zu halten, möglichst lange, möglichst oft auf eine möglichst bequeme Art und Weise.
Ich hätte mir ein Bildungssystem gewünscht, dass ebenfalls organisch sich an meine Interessen anpasst und und sobald ich eine Antwort finde mir 3 weiterführende Fragen anbietet. Im Unterschied zu YouTube hätte das Bildungssystem mich aber darin bestärken können selber aktiv zu werden, statt mich passiv berieseln zu lassen. Ich hätte im Austausch mit Lehrern und Mitschülern lernen können, statt alleine vor dem Bildschirm.
Das Bildungssystem ist eine perfekte Struktur um das zu bieten, Verbundenheit im Lernen und Kompetenz in dem man zum Aktiv werden ermutigt wird.
Ich fürchte diese Perspektive ist aber ziemlich realitätsfern. Unsere Gesellschaft lebt davon, dass wir brav die Wirtschaft am laufen halten. Und dafür braucht es einen großen Anteil an Leuten, die die Arbeit erledigen, die von ihnen gefordert wird, ohne Eigeninitiative, ohne Kreativität. Letztendlich braucht unsere Gesellschaft eine Struktur die aus und gute Arbeiter macht und dazu wurde das „Bildungs“-System gekapert, und ich kann es nachvollziehen. Daher kann ich ich nicht sagen, wie damit am besten umzugehen wäre. Vermutlich bräuchte es eine gewisse Dualität.
Meine Hoffnung für die Gesellschaft ist, dass technologische Entwicklungen wie KI-Systeme den stupiden Arbeiter in uns überflüssig machen werden und auch in der Arbeitswelt mehr Platz bleiben wird, für das was den Menschen tatsächlich ausmacht.
PS: Auf Ihrer Potentialentfaltungs-Website haben Sie ein Vorstellungsvideo. Da wirken Sie viel unsicherer, als ich Sie in Erinnerung hatte.
Wenn ich das richtig verstehe, versuchen sie sich mit diesem Angebot von dem Einheitsbrei-Bildungssystem zu lösen und ein lockereres individuelleres Angebot zu bieten. Das könnte in dem Video besser rüberkommen. Statt frontal in eine Kamera zu reden könnten sie an nem Tisch sitzen, der dazu einlädt sich dazuzusetzen und über Mathematik zu quatschen. Aber das ist ja nur mein Senf, von Marketing hab ich ja keine Ahnung.
Herzlichen Dank für den Kommentar!
Der Vollständigkeit halber sollte ich sagen, dass die Formulierung dieser 3 Grundbedürfnisse der Selbstbestimmungstheorie von Dieci & Ryan entstammt. Es liefert (mir zumindest) ein sehr nützliches Werkzeug, um Alltagssituationen auf "Menschentauglichkeit" zu überprüfen.
Und zu dem Video: Ich rede nun mal sehr viel lieber mit echten Menschen, statt mit einem Gerät. Das erklärt vermutlich die "Unsicherheit". Wie man so ein Video besser dreht weiß ich auch nicht, ich habe nämlich von Marketing auch keine Ahnung. ;-)